Erste Hilfe am Kind
Erstes und wichtigstes Glied in der Rettungskette sind die Ersthelfer. Die Ausbildung von Kindernotärzten und die Installation von Kindernotarztwagen macht nur dann Sinn, wenn bereits die Ersthelfer vor Ort kleine Patienten adäquat versorgen.
Das ist so banal wie wichtig. Viele von uns haben ihren letzten Ersthelferkurs kurz vor der Führerscheinprüfung absolviert, dies ist mitunter schon Jahrzehnte her.
Säuglinge und (Klein-) Kinder bedürfen allerdings ganz spezieller Techniken u.a. bei der Reanimation. Der Wechsel von Beatmung und Herzmassage läuft in wesentlich anderen Frequenzen ab als bei einem Jugendlichen oder Erwachsenen. Wussten Sie z.B., dass das Herz eines Säuglings unter 12 Monaten etwa 120 Mal pro Minute schlägt? Und wussten Sie auch, dass ein Säugling mit einem Pulsschlag von weniger als 60 Schlägen pro Minute reanimationspflichtig ist, selbst wenn er noch atmet und bei Bewusstsein ist?
Für Erwachsene erlernte Techniken versagen hier schon bei der Überprüfung des Pulses, denn am Handgelenk ist der Puls bei diesen kleinen Patienten auch im Normalfall nicht ertastbar!
Projekt der Stiftung Paula Wittenberg
Seit Oktober 2004 kooperiert die Stiftung Paula Wittenberg mit dem Kreisverband Neustadt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Die Kurse finden an jedem zweiten Samstag im Monat von 9 bis 17 Uhr statt. Die zentralen Fragen, die im Kurs behandelt werden, lauten:
- Wie erkenne ich einen Notfall? Wie setze ich einen Notruf ab?
- Welche Verletzungen gibt es (Wunden, Blutungen, Brüche, Verbrennungen) und wie reagiere ich darauf?
- Wie erkenne und behandele ich einen Schockzustand?
- Wie kontrolliere ich die lebenswichtigen Funktionen?
- Wie reagiere ich bei Störungen des Bewusstseins, der Atmung und des Kreislaufs?
- Wie handele ich bei Vergiftungen?
- Welche Erkrankungen sind typisch im Kindesalter?
Einen wesentlichen Bestandteil des Kurses bilden die praktischen Übungen zur Reanimation von Säuglingen und Kleinkindern im Vergleich zum Erwachsenen.
Die Stiftung Paula Wittenberg wirbt für diese Kurse und übernimmt einen Teil der Kursgebühren, so dass pro Teilnehmer nur 19 Euro statt bisher 31 Euro zu zahlen sind. Die Resonanz auf dieses Angebot ist sehr positiv: Seit Beginn der Kooperation konnten 200 Personen geschult werden. Damit hat sich die Teilnehmerzahl gegenüber dem vergleichbaren Vorkahreszeitraum verzehnfacht.